Jaipur

28.10.:

Jaipur - die Stadt der Bettler

Von Jaipur, der „Pink City“, hatte ich offenbar falsche Vorstellungen. Andererseits: Wenn eine indische Stadt mal 2,3 Mio. Einwohner hat, bleibt nicht mehr viel Zeit für Romantik. Klar, es gibt den Stadtpalast und das Hawa Mahal (Palast der Winde), aber ansonsten extrem viel Armut, extrem viel Schmutz, extrem viele Bettler, extrem aufdringliche Händler.



Kein Vergleich mit Städten wie Orcha oder Khajuraho. Selbst Varanasi empfand ich als angenehmer. Ganz anders die Umgebung: Der Palast oberhalb des benachbarten Amber – ein Märchen aus Tausend und einer Nacht! Beeindruckend auch die zahlreichen Elefanten, die hoch laufen, auch wenn dies von Tierschützern wegen des Kopfsteinpflasters scharf kritisiert wird. Aufgrund dieser Kritik und weil 2005 ein in Panik geratener Elefant einen Reiseleiter zerquetscht hat, ist die Zahl der täglichen Ausritte reduziert und die Zahl der Passagiere von 4 auf 2 reduziert worden. Wir gehen zu Fuß hoch, was gar nicht so einfach ist, da alle Wegweiser und mündlichen Zurufe zum Startplatz der Elefanten führen…


Die 1727 errichtete Festung gilt zu Recht als schönster Palast Rajastans. Sehr schön gelegen ist auch Gaitor, wo verschiedene Maharadschas begraben sind, mit seinen Marmorkunstwerken in einer schönen Parklandschaft. Kurz vor dem Mittagessen ist meine Chance da! Wir besuchen eine Teppichknüpferei. In der benachbarten Schneiderei suche ich mir ein edles Stöffchen aus und diskutiere mit dem Schneider den Schnitt meines Anzugs. Auf 11.000 Rupien (ca. 185 Euro) einigen wir uns für den Anzug, der bis morgen Abend geliefert werden soll.